Das ehemalige FDGB-Hotel war eines der Vorzeigehäuser der DDR-Jugendorganisation. Vor 40 Jahren fertig gestellt war die Hotelanlage an der Müritz das drittgrößte Ferienhaus des FDGB. Der “Zehngeschosser” profitierte in der DDR von seiner idyllischen Lage und vom Lebensgefühl seiner Kunden die den Komfort und Charme der Anlage mochten.

Nach 1990 änderte sich die Situation dann schlagartig. Der “Betonkoloss” passte nicht mehr zu den veränderten Rahmenbedingungen – ein Problem für die Region. Die Müritz ist eine strukturschwache Region in Mecklenburg-Vorpommern die wenig Arbeit außerhalb des Tourismus bietet. Eine Größenordnung von 130 Arbeitsplätzen ist da schon eine starke Hausnummer. Vor diesem Hintergrund wird klar warum die Verantwortlichen das “überdimensionierte Haus” in die neue Zeit retten wollten. Dies gelang auch denn dank politischer Unterstützung konnte eine Schließung durch die Treuhand-Anstalt verhindert werden. Die Angestellten machten in der Folgezeit alle Höhen und Tiefen auf dem Markt durch.
Auf die Insolvenz folgte ein Neuanfang. Seit einigen Jahren gehört das Objekt zur Avila-Gruppe. Seitdem gibt es intensive Diskussionen um die Zukunft des Hotels. Der neue Eigentümer wollte das Gebäude ursprünglich abreißen und neu aufbauen lassen. Inzwischen ist von diesen Plänen kaum noch die Rede. Das Personal, dass bis zuletzt um die Arbeitsplätze gebangt hatte, ist ratlos. Das Müritz Hotel in Klink hat seinen Betrieb am 4. Januar 2015 eingestellt.
Wie könnte es weiter gehen?
Der Standort hat ein Pfund mit dem er wuchern kann. Die Schönheit der Region mit einem großen Binnensee und einer abwechslungsreich strukturierten Landschaft. Klink an der Müritz hat darüber hinaus einige Sehenswürdigkeiten die den Besuch lohnen: ein barockes Schloß, dass im Loire-Stil erbaut wurde, das historische Torhaus als Teil der ehemaligen Schlossanlage und für Naturfreunde das Wiesentreservat Damerower Werder. Der Tourismus hat also durchaus Perspektive in der Region. Eine Perspektive die sich gewiss nicht mit groß dimensionierten Plattenbauten verträgt. Die Zukunft in Klink könnte vielmehr Hotelanlagen gehören die sich harmonisch in die Landschaft einpassen.
Bleibt also dass Prinzip Hoffnung und eine Lehre aus der Erdgeschichte: so wie das Leben nach dem Aussterben der Dinosaurier weiter ging wird es auch in Klink eine Zukunft geben!